DE:Street parking
Diese Seite beschreibt das Kartieren von Parkplätzen im Straßenraum, also Parkstreifen und Parkbuchten am Straßenrand. Im Gegensatz zu Flächenparkplätzen werden Parkstreifen meist als Eigenschaft der Straßenlinie (highway=*) erfasst. In einigen Fällen kann es aber auch sinnvoll sein, Parken im Straßenraum als separate Fläche (amenity=parking) zu erfassen. Das Tagging der Eigenschaften und Beschränkungen des Parkens sind in allen Varianten ähnlich. Straßenparken zeichnet sich aber durch vielfältigere Regeln, Beschränkungen und physische Attribute aus (wie die Ausrichtung der parkenden Fahrzeuge in Relation zur Straße), die interessant für eine Erfassung in OSM sind.
Schnelleinstieg
- Um Parkstreifen und ihre Eigenschaften an einer Straßenlinie (highway=*) zu erfassen, verwende parking:side, wobei side auf die Straßenseite in Linienrichtung des OSM-Objekts verweist, auf die sich die Eigenschaft bezieht (left, right oder both, also z.B. parking:both=*).
- Um die physischen Eigenschaften des Parkstreifens zu erfassen, verwende
- parking:side: Wo befinden sich die Fahrzeuge im Straßenraum? (lane - auf der Fahrbahn, street_side - in Parkbuchten, on_kerb - auf dem Gehweg, half_on_kerb - halb auf dem Gehweg, shoulder - auf dem Seitenstreifen, separate - das Parken ist separat erfasst oder no - es gibt keinen Parkstreifen.)
- parking:side:orientation=*: Wie sind die Fahrzeuge in Relation zur Straße ausgerichtet? (parallel - Längsparken, diagonal - Schrägparken oder perpendicular - Querparken.)
- Um die rechtlichen Eigenschaften und Parkbeschränkungen zu erfassen, verwende
- parking:side:fee=*: Muss eine Parkgebühr entrichtet werden? (yes oder no.)
- parking:side:maxstay=*: Ist die Parkdauer beschränkt? (z.B. 30 minutes, 1 hour oder 2 hours.)
- parking:side:access=*: Wer darf die Stellplätze nutzen oder nicht nutzen? Sind sie öffentlich (yes, Standardwert im öffentlichen Straßenraum und kann daher weggelassen werden) oder für spezielle Nutzergruppen oder Fahrzeuge beschränkt? (z.B. access=customers für Kundenparkplätze oder access=no + disabled=designated für ausgewiesene Stellplätze nur für Menschen mit Behinderungen)
- parking:side:restriction=*: Gibt es Park- oder Halteverbote (no_parking, no_stopping) oder andere handlungsbasierte Beschränkungen (loading_only - Ladezonen, charging_only - Laden von Elektrofahrzeugen)?
- Verwende conditional restrictions, um bedingte (z.B. temporäre) Beschränkungen zu erfassen, z.B. parking:right:maxstay:conditional=1 hour @ (Mo-Fr 09:00-18:00) für eine Höchstparkdauer von einer Stunde an Wochentagen tagsüber.
- Falls du Stellplätze im Straßenraum als separate Fläche erfassen möchtest (z.B. Parkbuchten), zeichne eine Fläche in der Ausdehnung der Stellfläche und tagge sie mit amenity=parking + parking=* (z.B. parking=street_side). Alle anderen genannten Eigenschaften können ebenso ergänzt werden, in dem einfach der parking:side-Prefix weggelassen wird (z.B. orientation=parallel oder fee=no). Ergänze parking:side=separate an der Straßenlinie für alle Straßenseiten, deren Parkstreifen und Park-Eigenschaften separat erfasst wurden.
- Das frühere
parking:lane=*undparking:condition=*-Schema wurde überarbeitet und ist veraltet. Es sollte nicht mehr verwendet und nach Möglichkeit aktualisiert werden. Wenn dir Orte bekannt sind, an denen dieses Tagging noch existiert, erneuere das Tagging nach Möglichkeit. Es gibt Werkzeuge, die dabei helfen.
Tagging
Parkplätze im Straßenraum können am einfachsten als Eigenschaft an der Straßenlinie erfasst werden (also an der mit highway=* getaggte Linie). Alternativ können sie auch als separate Flächen mit amenity=parking gemappt werden, was im Allgemeinen aber nicht notwendig ist, wenn sich die Parkrauminformationen ausreichend genau an der Straßenlinie erfassen lässt. In einigen Situationen ist die separate Karierweise aber nützlich, wenn ansonsten relevante Informationen verloren gehen würden oder die Straßenlinie in zu viele kleine Stücke geteilt werden müsste, um korrekte Parkrauminformationen anzugeben (siehe das Kapitel zu separat erfassten Parkplätzen im Straßenraum weiter unten).
Das Tagging von Parkplätzen im Straßenraum umfasst zwei Informationsebenen:
- Physische Eigenschaften beschreiben die Position (z.B. auf der Fahrbahn oder dem Gehweg) und die Ausrichtung (z.B. längs zur Fahrbahn oder schräg) der parkenden Fahrzeuge oder auch weitere Eigenschaften wie die Oberfläche eines Parkstreifens.
- Rechtliche Eigenschaften beschreiben Parkbeschränkungen, z.B. wer wo parken darf (Anwohnende, Kunden, nur bestimmte Fahrzeuge etc.), wann und wie lange geparkt werden darf (zeitliche Beschränkungen), ob man fürs Parken zahlen muss, Park- oder Halteverbote, Ladezonen und ähnliches.
Beide Informationsebenen können unabhängig voneinander erfasst werden – die eine erfordert also nicht die andere. Es ist aber empfehlenswert, alle Angaben nach Möglichkeit zusammen zu erfassen.
Die Straßenlinie muss geteilt werden, wenn sich Eigenschaften des Parkstreifens ändern. Kann entlang eines Straßenabschnitts beispielsweise nur in der ersten Straßenhälfte geparkt werden, aber nicht in der zweiten, teile die Straßenlinie an dieser Grenze und mappe den Parkstreifen in der ersten Hälfte und das Parkverbot in der zweiten. Ändern sich die Parkeigenschaften sehr häufig oder ist nur ein sehr kurzer Abschnitt betroffen, sollte die separate Kartierweise erwogen werden, um eine zu starke Fragmentierung der Straßenlinie zu vermeiden. Insbesondere an Straßen, an denen sehr verschiedene oder kleinteilige Parkregelungen gelten, ist diese Variante des Mappings oft einfacher. Beachte außerdem, dass einige Parkbeschränkungen implizit sind und nicht explizit erfasst werden müssen (siehe auch den Abschnitt zur Verwendung und Auswertung von OSM-Parkrauminformationen).
Physische Eigenschaften
Es gibt zwei Haupteigenschaften, die das Straßenparken physisch beschreiben:
- die Position – z.B. Fahrzeuge parken auf der Fahrbahn oder auf dem Gehweg, sowie
- die Ausrichtung – Fahrzeuge können längs, schräg or quer zur Straße parken.
Parkposition
Ergänze parking:side an der mit highway=* getaggten Straßenlinie und einen der folgenden Werte, um Parkplätze entlang einer Straße zu erfassen. side steht dabei für left, right oder both, also die linke, rechte oder beide Straßenseiten (gesehen in Linienrichtung der Straße in OSM). Wenn entlang der Straße nicht geparkt werden kann, sollte das ebenfalls erfasst werden.
Schlüssel | Wert | Abbildung | Beschreibung |
---|---|---|---|
parking:side | lane | Parken auf der Fahrbahn. | |
street_side | Parken in Parkbuchten am Rand der Fahrbahn. | ||
on_kerb | Parken auf dem Gehweg. | ||
half_on_kerb | Parken halb auf dem Gehweg. | ||
shoulder | Parken auf dem Seitenstreifen, also einem befestigten oder unbefestigten Abschnitt neben der Straße. | ||
no | Kein Parken (diese Angabe verweist zunächst lediglich auf die physische Abwesenheit einer Parkmöglichkeit, nicht auf den rechtlichen Grund). | ||
separate | Vorhandene Parkmöglichkeiten sind separat mit amenity=parking + parking=* erfasst. | ||
yes | Es gibt Parkmöglichkeiten, aber sie sind nicht näher spezifiziert. Nutze nach Möglichkeit einen der anderen, genaueren Werte aus der Liste. |
Unterscheidung zwischen Parken auf der Fahrbahn (lane) und in Parkbuchten (street_side)
Die englische Wiki-Seite zu Parkbuchten führt einige Kriterien auf, die in Grenzfällen helfen können, zwischen Fahrbahn- und Parkbuchtparken zu unterscheiden.
Im Allgemeinen ist eine Parkbucht eine bauliche Erweiterung am Rand der Fahrbahn, während sich ein Fahrbahn-Parkstreifen auf der Fahrbahn selbst befindet. In einigen Fällen kann diese Unterscheidung aber schwierig und von der subjektiven Einschätzung eines Mappers abhängig sein. Beispielsweise gibt es an vielen Orten Gehwegvorstreckungen in Kreuzungsbereichen, um das Queren für den Fußverkehr sicherer zu gestalten. Eine solche Vorstreckung führt aber noch nicht unbedingt dazu, dass aus einem Parkstreifen gleich eine Parkbucht wird. Gibt es jedoch mehrere solcher Vorstreckungen, kann das schon anders aussehen.
Bei an der Straße erfassten Straßenbreiten (width=* an der Straßenlinie) ist wichtig zu beachten, dass die Straßenbeite Parkstreifen auf der Fahrbahn mit umfasst, Parkplätze neben der Fahrbahn bzw. in Parkbuchten jedoch nicht.
Parkausrichtung
Wenn entlang eines Straßenabschnitts geparkt werden kann, ergänze nach Möglichkeit die Ausrichtung der parkenden Fahrzeuge. Nutze dafür parking:side:orientation und einen der folgenden Werte:
Andere physische Attribute
Optional können weitere Eigenschaften des Parkens ergänzt werden, z.B.
- parking:side:surface für die Oberfläche des Parkbereichs (siehe auch surface=*).
Es gibt weitere physische Attribute, die sich in diesem Zusammenhang anbieten, aber mit Vorsicht verwendet werden sollten:
- parking:side:width für die Breite des Parkbereichs: An vielen Orten werden Parkstreifen entsprechend der Ausrichtung der Fahrzeuge im Rahmen fester Vorgabebreiten angelegt, sodass die Breite nicht explizit angegeben werden sollte. Nur bei außergewöhnlich breiten oder schmalen Parkstreifen scheint dies sinnvoll.
- parking:side:capacity für die Anzahl der Stellplätze: Diese Anzahl sollte im Allgemeinen nicht erfasst werden, da die Angabe schnell fehlerhaft werden kann, wenn beispielsweise an anderer Mapper die Straßengeometrie ändert, z.B. die Straße teilt oder verkürzt/verlängert, ohne diese Angabe anzupassen. Es ist außerdem meist möglich, diese Angabe aus der Länge des Straßenabschnitts und der Ausrichtung der Fahrzeuge abzuleiten. Nur wenn die Stellplatzzahl signifikant von diesem Erwartungswert abweicht und Geometrieänderungen eher unwahrscheinlich sind (z.B. weil die Straße und ihre Eigenschaften bereits präzise und differenziert erfasst sind) scheint diese Angabe nützlich.
Markierungen von Parkstreifen und Stellplätzen
Um zu erfassen, ob ein Parkstreifen bzw. Stellplätze mit Straßenmarkierungen markiert sind oder nicht, kann parking:side:markings und einer der folgenden Werte verwendet werden:
Einige Mapper haben Interesse gezeigt, die genaue Art und Form der Markierungen zu erfassen, auch wenn diese oft lokalen Mustern bzw. Vorgaben folgen. Es gibt erste Vorschläge für diese Art der Detailerfassung.
Richtung des Einparkens
In Einzelfällen kann es spezielle Vorgaben zur Richtung es Einparkens (bei Schräg- oder Querparken) geben. In einigen englischsprachigen Ländern ist beispielsweise das Rückwärts-Schrägparken verbreitet, um die Verkehrssicherheit zu verbessern. Es kann aber z.B. auch darum gehen, Autoabgase vom Gehweg fernzuhalten. Wenn solche Vorgaben ausgeschildert oder durch Markierungen erkennbar sind, verwende parking:side:direction und einen der folgenden Werte:
Schlüssel | Wert | Abbildung | Beschreibung | |
---|---|---|---|---|
parking:side:direction | back_in | Das Fahrzeug muss rückwärts einparken, also mit der Vorderseite zur Straße. In Kombination mit parking:side:orientation=diagonal (Schrägparken) ist dies gleichbedeutend mit Rückwärts-Schrägparken, wobei die Stellplätze anders herum als gewöhnlich markiert sind. | ||
head_in | Das Fahrzeug muss vorwärts einparken, also mit der Rückseite zur Straße. |
Versetztes Parken auf schmalen Straßen
Einige Straßen sind zu schmall, um beidseitig zu parken, auch wenn kein Schild ein Park- oder Halteverbot ausweist. Vielerorts bildet sich traditionell eine Straßenseite heraus, auf der gewöhnlicherweise geparkt wird, möglicherweise auch, da sich auf der anderen z.B. häufiger Einfahrten befinden oder andere Gründe eher dagegen sprechen. Solche Situationen können mit parking:side entsprechend gemappt werden (z.B. parking:left=no + parking:right=lane).
Es kann aber auch sein, dass die Fahrzeuge versetzt mal auf einer, mal auf der anderen Seite parken, insbesondere bei eher geringem Parkdruck. Dies hat meist auch Auswirkungen auf die Fahrlinie für den fließenden Verkehr. Verwende parking:both:staggered=yes um solche Situationen zu erfassen. Alle anderen Attribute (parking:side, parking:side:orientation etc.) werden in diesem Fall so getaggt, als würden die Fahrzeuge überall auf beiden Seiten parken.
Rechtliche Eigenschaften
Es gibt eine Reihe von Attributen, mit denen verschiedene Parkbeschränkungen zum Ausdruck gebracht werden können:
- parking:side:restriction=*: Gibt es Park- oder Halteverbote oder "handlungsbasierte" Beschränkungen wie Stellplätze zum Be- und Entladen oder nur für Elektrofahrzeuge während des Ladevorgangs?
- parking:side:access=*: Wer darf/darf nicht auf einem Parkstreifen parken? Ist er öffentlich oder nur für spezielle Nutzergruppen oder Fahrzeuge vorgesehen?
- parking:side:maxstay=*: Gibt es eine Beschränkung der Parkdauer, also wie lange man parken darf?
- parking:side:fee=*: Muss für das Parken gezahlt werden?
Alle diese Attribute können jeweils auch als conditional restrictions verwendet werden (z.B. parking:side:maxstay:conditional=*), um bedingte Einschränkungen zum Ausdruck zu bringen – insbesondere, wenn eine Parkbeschränkung nur zu einer bestimmten Zeit gilt (siehe auch die unten aufgeführten Beispiele).
Park- und Halteverbote
Insbesondere Verkehrszeichen können Park- und Halteverbote zum Ausdruck bringen. Wo "parken" nicht erlaubt ist, kann "halten" dennoch möglich sein, während in Bereichen mit einem Halteverbot auch kein Parken möglich ist. Die deutsche Straßenverkehrsordnung kennt dafür insbesondere das "absolute" und das "eingeschränkte Haltverbot"; in vielen Ländern der Erde gibt es ähnliche Unterscheidungen. In einigen Ländern (USA, Teile Kanadas, Philippinen) gibt es darüber hinaus die Kategorie no waiting als "Zwischenstufe" zwischen Park- und Halteverbot. Die genauen rechtlichen Implikationen können von Land zu Land je nach örtlicher Gesetzeslage variieren und die Werte sollten entsprechend der lokal verwendeten rechtlichen Kategorien verwendet werden.
- Verwende parking:side:restriction=no_parking für Abschnitte mit Parkverboten oder parking:side:restriction=no_stopping bei Halteverboten.
Es wird empfohlen, in diesen Fällen auch parking:side=no als expliziten Hinweis auf die "physische" Abwesenheit eines Parkstreifens zu taggen. - Verwende parking:side:restriction:conditional=no_parking @ ... (oder no_stopping @ ...) als bedingte Einschränkung, wenn Parken oder Halten nur zu bestimmten Zeiten oder unter anderen Bedinungen nicht erlaubt ist.
Mehrere Bedingungen können durch Semikolon getrennt angegeben werden (z.B. parking:side:restriction:conditional=no_parking @ (Zeitraum 1); no_stopping @ (Zeitraum 2).
Zeichen | Tagging |
---|---|
parking:side:restriction=no_parking Parkverbot/Eingeschränktes Haltverbot: Parken ist nicht erlaubt, halten (z.B. zum Ein- und Aussteigen) ist aber möglich. | |
parking:side:restriction=no_stopping Halteverbot/Absolutes Haltverbot: Halten (und damit impliziert auch Parken) ist nicht erlaubt. |
none kann als Wert verwendet werden, um Beschränkungen unter bestimmten Bedinungen wieder aufzuheben, z.B.
- parking:side:restriction=no_parking + parking:side:restriction:conditional=none @ (Mo-Fr 10:00-18:00), wenn Parken in einer allgemeinen Parkverbotszone während bestimmter Zeiten zulässig ist, oder
- parking:side:restriction=no_stopping + parking:side:restriction:bus=none, wenn Busse von einem Halteverbot ausgenommen sind.
Siehe auch die unten aufgeführten Beispiele, wie dieses Tagging in typischen Situationen oder in Kombination mit bedingten Einschränkung oder Verkehrsmittelbeschränkungen verwendet wird.
Ladezonen, Laden von Elektrofahrzeugen
Neben "Halten" und "Parken" gibt es weitere "Handlungen", die die Nutzung eines Parkplatzes beschränken können. Dazu gehören Ladezonen, die nur während des Ein- und Ausladens (von Waren, bzw. zum Ein- und Aussteigen von Personen) genutzt werden dürfen oder Stellplätze für Elektrofahrzeuge während des Ladevorgangs. Auch diese können mit restriction getaggt werden:
Beispiel- Piktogramm |
Tagging |
---|---|
parking:side:restriction=loading_only Ladezone. Impliziert, dass Parken nicht erlaubt ist, aber Fahrzeuge zum Ein- und Ausladen oder Ein- und Aussteigen von Mitfahrenden halten können. | |
parking:side:restriction=charging_only Laden von Elektrofahrzeugen. Impliziert, dass halten oder parken erlaubt sind, solange ein Elektrofahrzeug mit Strom geladen wird. Die Beschränkung auf Elektrofahrzeuge ist also ebenfalls impliziert und muss nicht explizit angegeben werden. |
Falls eine explizite Beschränkung der Haltedauer angegeben ist, kann diese mit parking:side:maxstay=* erfasst werden.
Access-Beschränkungen für bestimmte Nutzergruppen oder Fahrzeugklassen
Unter Verwendung von access=* können spezifische Beschränkungen nach Nutzergruppen angegeben werden, z.B.:
- parking:side:access=private für Stellplätze, die nicht für die allgemeine Öffentlichkeit nutzbar sind, z.B. Anwohnende oder Mitarbeiter (parking:side:private=* kann zusätzlich verwendet werden, um die Gruppe genauer anzugeben, z.B. parking:side:private=residents),
- parking:side:access:conditional=customers @ (Mo-Fr 10:00-18:00) für Parkplätze, die zu bestimmten Zeiten nur für Kunden einer Einrichtung bestimmt sind.
parking:side:access=yes kann für Parken auf öffentlichen Straßen als Standardwert angenommen werden und muss daher nicht explizit angegeben werden.
Beschränkungen, die nur bestimmte Fahrzeugklassen betreffen, werden unter Verwendung der spezifischen Verkehrsmittel-Schlüssel ausgedrückt, z.B.:
- parking:side:hgv=no für einen Parkstreifen, für den ein Verbot von Lkw ausgewiesen ist, oder
- parking:side:access=no + parking:side:motorcar=designated wenn der Parkstreifen nur für Pkw freigegeben ist.
access=* drückt eine allgemeine Möglichkeit aus, fahrzeug- und nutzergruppenbezogene Beschränkungen von Parkstreifen auszudrücken. Sie differenziert aber nicht zwischen Park- und Halteverboten, obwohl diese in der Praxis häufig verwendet werden, um z.B. Fahrzeugbeschränkungen umzusetzen. Wer solche fahrzeugspezifischen Park- und Halteverbote genauer zum Ausdruck bringen möchte, kann den Fahrzeugschlüssel auch als Zusatz zu restriction verwenden (siehe oben), z.B.:
- parking:side:restriction:hgv=no_stopping für ein Halteverbot, dass nur für Lkw gilt (in der Praxis gleichbedeutend mit parking:side:hgv=no).
Siehe auch die unten stehenden Beispiele zur Veranschaulichung weiterer Fälle.
Zeitliche Beschränkungen
Ist die Parkdauer auf eine bestimmte Zeit begrenzt, wird dafür maxstay=* verwendet, z.B.:
- parking:side:maxstay=2 hours für eine Parkhöchstdauer von zwei Stunden,
- parking:side:maxstay:conditional=30 minutes @ (Mo-Fr 10:00-18:00) für Kurzzeitparken von 30 Minuten am Tag zwischen 10 und 18 Uhr,
- parking:side:maxstay:motorhome=1 day für eine maximale Parkdauer von einem Tag, die aber nur für Wohnmobile gilt.
Vielerorts (aber nicht überall) werden Parkscheiben genutzt, um die Parkdauer zu kontrollieren. parking:side:authentication:disc=yes wurde vorgeschlagen, um dies explizit zu erfassen.
Parkgebühren
Verwende fee=* um anzugeben, ob eine Parkgebühr entrichtet werden muss oder nicht, z.B.
- parking:side:fee=no für einen gebührenfreien Parkstreifen,
- parking:side:fee=yes + parking:side:fee:conditional=no @ (Mo-Sa 00:00-09:00,22:00-24:00; Su) für Parken mit Parkgebühr zu bestimmten Zeiten (hier: keine Parkgebühren in der Nacht und Sonntags),[1]
- parking:side:fee=yes + parking:side:fee:conditional=no @ (stay < 30 minutes) für Parkgebühren, die aber erst ab einer Parkzeit von 30 Minuten anfallen.
Optional kann auch der Betrag der Gebühr selbst festgelegt werden:
- parking:side:charge=1.50 EUR/hour für eine Gebühr von 1,50€ pro Stunde, oder
- parking:side:charge=4.00 EUR/hour + parking:side:charge:conditional=2.00 EUR/hour @ (stay > 1 hour) für eine Gebühr, die 4 Euro in der ersten, aber nur noch 2 Euro ab der zweiten Stunde beträgt.
Bewohnerparkzonen
In vielen Städten ist es üblich, Parkraumbewirtschaftungszonen einzurichten, in denen das Parken nur für Anwohnende mit einem Bewohnerparkausweis (oder ggf. mit einem Parkschein, also gegen Gebühr) gestattet ist. Solche Parkzonen sind meist mit einem Buchstaben, einer Nummer oder anderen Codes benannt, die als Eigenschaft der Straßenparkplätze erfasst werden können:
- parking:side:zone=* (z.B. A, 20 oder blau, je nach lokaler Bezeichnung. Sind mehrere Zonennummern gleichzeitig gültig, können diese getrennt durch ein Semikolon angegeben werden, z.B. parking:side:zone=21;31).
Wenn Parken ausschließlich für Anwohnende mit Parkausweis vorgesehen ist, aber nicht für die allgemeine Öffentlichkeit (also auch nicht gegen Gebühr), ergänze außerdem:
- parking:side:access=private (
permitpasst hier nicht, da dies in OSM nur für Genehmigungen vorgesehen ist, die für alle ohne besondere Bedingung (wie einen bestimmten Wohnort) eingeholt werden kann. parking:side:private=residents kann ergänzt werden, um explizit anzugeben, dass die Stellplätze für Anwohnende vorgesehen sind.)
Wenn Parken auch gegen Gebühr (also auch für die allgemeine Öffentlichkeit) möglich ist, ergänze stattdessen:
- parking:side:access=yes (Standardwert für öffentliche Straßen, kann also auch weggelassen werden)
- parking:side:fee=yes
Hinweis: fee=* wird üblicherweise als Gebühr interpretiert, die man vor Ort bzw. zum Zweck der jeweiligen Nutzung entrichten muss. Mit Anwohnerparkberechtigung muss diese Gebühr nicht entrichtet werden. Diese Parkausweise sind zwar meist ebenfalls kostenpflichtig, werden aber pauschal gezahlt – zählen in diesem Sinne also eher nicht als fee=*. Dennoch ist es nicht notwendig, dies durch umständliche conditional-Konstruktionen wie parking:side:fee:conditional=no @ residents zum Ausdruck zu bringen, da dies durch das zone=*-Tagging impliziert wird.
Gründe für Parkbeschränkungen
Es kann nützlich sein, anzugeben, warum eine bestimmte Parkbeschränkung gilt. Damit können beispielsweise implizite (wie Parkverbot auf der linken Seite von Zweirichtungsfahrbahnen oder bei schmaler Straße) von expliziten Beschränkungen (insbesondere ausgeschilderte Park- und Halteverbote) unterschieden werden oder auf Schildern angegebene Gründe hinterlegt werden (z.B. Straßenreinigung). Verwende dafür reason=* als Zusatz zu einem parkbeschränkenden Tagging (meist parking:side:restriction:reason) oder auch nur parking:side:reason im Falle eines "physischen" Grunds wie schmaler Fahrbahn (siehe die Beispiele unter der nachfolgenden Tabelle).
Hinweis: Dieses Tagging ist optional und die folgende Liste als (unvollständige) Sammlung möglicher Werte zu verstehen. Einige der Werte verweisen auf implizite Beschränkungen wie vor Einfahrten oder an Kreuzungen – es ist aber auf keinen Fall notwendig oder empfehlenswert, Straßenlinien für solche impliziten, nur für kurze Bereiche geltenden Bedingungen aufzuspalten (siehe auch die Hinweise zur Verwendung und Auswertung von OSM-Parkrauminformationen weiter unten).
Schlüssel | Wert | Beschreibung/Beschränkung durch... |
---|---|---|
parking:side:reason / parking:side:restriction:reason |
bus_lane | Busspur/Busfahrstreifen |
rails | Bahnübergang/querende Gleise | |
bus_stop | Bushaltestelle | |
crossing | Querungsstelle für den Fußverkehr (z.B. Zebrastreifen, Gehwegvorstreckungen) | |
cycleway | Radweg/Radfahrstreifen/Radschutzstreifen | |
driveway | Einfahrt | |
dual_carriage | Zweirichtungsfahrbahn (insbesondere Halteverbot am jeweils linken Rand von physisch in zwei separate Fahrbahnen getrennten Straßen) | |
fire_lane | Feuerwehr-/Notfallfahrstreifen (insbesondere in den USA) | |
junction | Kreuzungs-/Knotenpunktbereich | |
loading_zone | Ladezone/Bereiche zum Be- und Entladen von Gütern oder Ein- und Aussteigen von Mitfahrenden | |
markings | Boden-/Straßenmarkierungen | |
narrow | Schmale Fahrbahn | |
passenger_loading_zone | Bereich zum Ein- und Aussteigen von Mitfahrenden (im Unterschied zu einer Ladezone auch für Güter) | |
priority_road | Vorfahrtsstraße | |
street_cleaning | Straßenreinigung | |
turnaround | Wendekreis/Wendeschleife | |
turn_lane | Abbiegespur |
Beispiele:
Implizites Halteverbot in einem Kreisverkehr: parking:both:restriction=no_stopping | |
Parkverbot am 23. Juli zwischen 16 und 18 Uhr zur Straßenreinigung: parking:right:restriction:conditional=no_parking @ (Jul 23: 16:00-18:00) | |
Schmale Straße, sodass auf einer Seite nicht geparkt werden kann: parking:left=no |
Separat gemappte Parkplätze im Straßenraum
Statt Parken im Straßenraum mit parking:side als seitenabhängiges Attribut der Straßenlinie zu mappen, ist es auch möglich, Parkflächen entlang der Straße als separate Geometrie mit amenity=parking abzubilden. Im Allgemeinen ist es nicht notwendig, Parkstreifen separat zu erfassen, wenn die Parkinformationen hinreichend genau an der Straßenlinie erfasst werden können, da dies einfacher ausgewertet werden kann. In komplexeren oder fragmentierten Parkraumsituationen, z.B. untergliederten Parkbuchten oder häufigen Änderungen der physischen oder rechtlichen Merkmale der Parkflächen, oder auch bei einzelnen Stellplätzen wie einem Behindertenparkplatz kann es jedoch vorteilhaft sein, diese Informationen separat zu erfassen statt die Straßenlinie in kleine Stücke zu teilen oder Informationen wegzulassen.
Um Parkplätze im Straßenraum separat zu erfassen, zeichne eine Fläche, deren Ausdehnung dem tatsächlichen Parkbereich entspricht. Wenn es sich nur um eine kleine Fläche oder einzelnen Stellplatz handelt, kann auch ein Punkt verwendet werden. Ergänze amenity=parking, den passenden parking=*-Schlüssel entsprechend der Parkposition (z.B. parking=street_side oder parking=half_on_kerb) und weitere Eigenschaften wie orientation=*, access=* oder fee=*. Die physischen und rechtlichen Merkmale werden auf identische Weise wie beim Mapping an der Straßenlinie erfasst, mit dem Unterschied, dass der Präfix parking:side einfach weggelassen wird und die Art des Parkens direkt mit parking=* angegeben wird (für weitere Details siehe auch die nachfolgenden Beispiele oder den Artikel zu Parkbuchten, der häufigsten Kategorie separat kartierter Straßenparkplätze).
Werden die Parkflächen entlang einer Straße separat erfasst und nicht an der Straßenlinie, sollte an der Straßenlinie parking:side=separate ergänzt werden, und zwar für diejenigen Straßenseiten (left, right oder both), auf denen das Parken entlang der Straße separat kartiert ist (es sei denn, auf der Fahrbahn selbst gelten noch andere Parkregelungen, z.B. wenn zwischen separaten straßenseitigen Parkbuchten noch auf der Fahrbahn geparkt wird oder wenn die separate Information nur für einzelne Stellplätze innerhalb des Parkstreifens gilt). Für eine Straßenseite, die mit parking:side=separate getaggt ist, sollten keine weiteren Parkeigenschaften hinterlegt sein, da diese Attribute (z.B. orientation=*, access=* etc.) alle an der separat kartierten Fläche erfasst werden.
Sollen einzelne Stellplätze innerhalb und als Teil einer amenity=parking-Fläche erfasst werden, kann amenity=parking_space wie dokumentiert verwendet werden. Die Verwendung von amenity=parking_space setzt immer voraus, dass es einen "übergeordneten" Bereich mit amenity=parking gibt, der diesen Einzelstellplatz einschließt. Alle Eigenschaften des umschließenden Parkplatzes gelten auch für einzelne kartierte Parkplätze, sofern sie dort nicht anders gekennzeichnet sind. Die Tags sollten daher nicht für jeden einzelnen Stellplatz wiederholt werden, wenn sie gleich sind. Andererseits kann z.B. ein einzelner Behindertenparkplatz innerhalb der Parkfläche abgebildet werden, indem die Einschränkungen für diesen Platz "überschrieben" werden - z.B. access=no + disabled=designated (oder parking_space=disabled, das sollte in diesem Fall genauso interpretiert werden). In solchen Fällen kann es einfacher sein, verschiedene, aneinander angrenzende Flächen mit verschiedenen Parkbeschränkungen einfach als verschiedene Flächen mit amenity=parking zu erfassen, also ohne amenity=parking_space zu verwenden, da die Eigenschaften so eindeutiger erfasst werden können.
amenity=parking |
amenity=parking |
amenity=parking |
Beispiele
Die folgenden Beispiele illustrieren, wie das Taggingschema zum Erfassen von Parkstreifen in der Praxis angewendet werden kann. Für die Beispiele wird angenommen, dass die parkraumbezogenen Informationen als Attribut der Straßenlinie erfasst werden und die Straßenlinie ins Bild "hinein" verläuft.
Physische Eigenschaften (Position und Ausrichtung der Fahrzeuge)
Foto | Tagging |
---|---|
parking:both=lane | |
parking:left=no | |
parking:left=on_kerb | |
parking:left=lane | |
parking:both=no |
Parkbeschränkungen: Beispielkatalog deutscher Verkehrszeichen
Die folgenden Beispiele zeigen typische Beispiele von Parkbeschränkungen und wie sie an der Straßenlinie erfasst werden können. Auch für diese Beispiele wird der Einfachheit halber angenommen, dass sich die Informationen auf die rechte Straßenseite (in OSM-Linienrichtung aus gesehen) beziehen.
Bei separat gemappten Parkplätzen (z.B. Parkbuchten) gilt wie immer, dass die selben Tags verwendet werden können, nur ohne den Prefix parking:right=* (also z.B. fee=no statt parking:right:fee=no).
Mit dem Parking Studio gibt es auch ein Tool, das aus selbst zusammengestellten Verkehrszeichen das entsprechende OSM-Tagging generiert. |
Parken allgemein
parking:right:access=yes (Allgemein/öffentlich nutzbarer Parkplatz – access=yes ist der implizierte Standardwert für Parken im öffentlichen Straßenraum und daher üblicherweise verzichtbar.) | |
parking:right:maxstay=2 hours (Es gibt eine Beschränkung der Parkdauer auf 2 Stunden.) Hinweis: Als zusätzlichen optionalen Tag kann man parking:right:authentication:disc=yes verwenden, um explizit zu erfassen, dass die Parkdauer mit einer Parkscheibe kontrolliert wird. Das ist in Deutschland aber üblicherweise der Standard. | |
parking:right:maxstay:conditional=2 hours @ (Mo-Fr 09:00-18:00) (Es gibt eine Beschränkung der Parkdauer auf 2 Stunden von Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr.)[2] Hinweis: Auch hier ist der optionale Zusatz parking:right:authentication:disc:conditional=yes @ (Mo-Fr 09:00-18:00) möglich, um explizit zu erfassen, dass die Parkdauer mit einer Parkscheibe kontrolliert wird. Das ist in Deutschland aber üblicherweise der Standard. | |
parking:right:maxstay:conditional=2 hours @ (Mo-Fr 09:00-18:00); no @ residents (Es gibt tagsüber eine Beschränkung der Parkdauer, außer für Anwohnende.) Hinweis: Ist eine Bewohnerparkzone ausgewiesen, sollte diese zusätzlich mit parking:right:zone=* angegeben werden, siehe unten: Parkzonen / Bewohnerparken. | |
parking:right:access=no (Der Parkplatz ist nicht allgemein nutzbar...) | |
parking:right:access=no (Der Parkplatz ist nicht allgemein nutzbar...) | |
parking:right:access=no (Der Parkplatz ist nicht allgemein nutzbar...) Hinweis: Die Nummer des Parkausweises kann mit parking:right:ref=* erfasst werden, wobei beachtet werden sollte, dass es sich dabei um eine einer individuellen Person zugeordnete Nummer handelt, die für die Öffentlichkeit keine besondere Relevanz hat. | |
parking:right:access:conditional=no @ (Mo-Fr 07:00-19:00) (Der Parkplatz ist von Montag bis Freitag 7 bis 19 Uhr nicht allgemein nutzbar...) | |
parking:right:restriction=charging_only (Parken nur für Elektrofahrzeuge während des Ladevorgangs.) |
Park- und Halteverbote
parking:right=no (In diesem Fall ergibt sich automatisch die physische Angabe, dass es keinen Parkstreifen gibt, da das Verbot jederzeit gilt.) | |
parking:right=no (Auch in diesem Fall ergibt sich automatisch die physische Angabe, dass es keinen Parkstreifen gibt, da das Verbot jederzeit gilt.)[3] | |
parking:right:restriction:conditional=no_parking @ (Mo-Fr 16:00-18:00) (Parkverbot zwischen 16 und 18 Uhr.) Hinweis: Position (parking:right=*) und Ausrichtung (parking:right:orientation=*) der Fahrzeuge werden in diesem Fall wie gewohnt so angegeben, wie sie außerhalb der Verbotszeiten gültig sind. | |
parking:right:restriction:hgv=no_parking (Halteverbot nur für Lkw) | |
parking:right:restriction=no_stopping (Halteverbot...) Hinweis: Diese Situation kann etwas einfacher, aber nicht ganz so genau auch mit parking:right:access=no + parking:right:motorcar=yes ausgedrückt werden (siehe auch nachfolgendes Beispiel). | |
parking:right:access=no (Der Parkplatz ist nicht allgemein nutzbar...) Hinweis: Diese Situation kann etwas genauer, aber auch komplizierter mit parking:right:restriction=no_stopping + parking:right:restriction:taxi=none ausgedrückt werden (siehe auch vorheriges Beispiel). | |
parking:right:restriction=loading_only | |
parking:right:restriction=no_stopping (Halteverbot...) Hinweis: Einfache Variante (siehe auch oben): parking:right:access=no + parking:right:emergency=designated. |
Parkzonen / Bewohnerparken
parking:right:fee=yes (Der Parkplatz ist kostenpflichtig.) | |
parking:right:restriction:conditional=no_parking @ (Mo-Sa 08:00-18:00; PH off); none @ residents (Parkverbot an Werktagen von 8 bis 18 Uhr. Für Bewohner gilt dies jedoch nicht.) | |
parking:right:fee=yes (Der Parkplatz ist kostenpflichtig.) | |
parking:right:access=private (Parken innerhalb der Zone ist nicht für die Öffentlichkeit, sondern nur auf individueller Basis möglich.) | |
parking:right:restriction=no_parking (Parkverbot.) Hinweis: Diese Situation kann etwas einfacher, aber nicht ganz so genau auch mit parking:right:access=private + parking:right:zone=21 + optional parking:right:private=residents ausgedrückt werden. Dies entspricht dem vorheringen Beispiel unter Verwendung des blauen Parkzonen-Schilds. Die Wirkung beider Schilderkombinationen ist die gleiche: Parken ist nur für Anwohnende mit entsprechendem Parkausweis möglich. In einem Fall wird dies "positiv", im anderen "negativ" beschildert. | |
parking:right:restriction=no_parking Hinweis: Einfachere Variante (siehe auch Hinweis im vorherigen Beispiel): parking:right:access=private + parking:right:car_sharing=yes + parking:right:zone=L + optional parking:right:private=residents. |
Werkzeuge, die beim Mappen von Parkstreifen helfen
Nutzung von JOSM
Um Parkstreifen-Taggings korrekt anzuwenden, ist es sehr hilfreich, ein visuelles Feedback im OSM-Editor zu bekommen. JOSM bietet dafür Map Styles und Tagging-Vorlagen an, die sehr empfehlenswert sind:
- Es gibt einen Kartenstil unter dem Namen "Parkstreifen". Er kann über die JOSM-Einstellungen unter Kartenstile installiert werden.
- Es gibt außerdem ein Tagging-Preset unter gleichem Namen. Dieser kann über die JOSM-Einstellungen unter Vorlagen installiert werden.
Werkzeuge die bei der Erfassung von Parkstreifen helfen
- Das StreetComplete Parking Overlay ist eine sehr einfache und intuitiv bedienbare Möglichkeit, Parkraumdaten zu erheben. Dafür in der Android-OSM-App StreetComplete über das Einstellungsmenü oben rechts und "Overlays" die Option "Parkstreifen" auswählen. Straßen werden nun entsprechend vorhandener Parkraumdaten eingefärbt. An rot gefärbten Straßen fehlen noch Parkraumattribute. Um diese zu ergänzen, einfach auf das Straßensegment klicken und die passenden Daten für die linke und rechte Straßenseite auswählen. Ändern sich die Position oder Ausrichtung der parkenden Fahrzeuge entlang des ausgewählten Straßensegments, kann die Straße über das Menü unten links (drei Punkte) an der passenden Stelle aufgespalten werden.
- Mit dem Zlant Parking Lanes Viewer/Editor können Parkstreifeninformationen angezeigt und bearbeitet werden (für letzteres unten rechts auf "Editor" klicken). Auf Grundlage dahinterliegender Luftbilder lässt sich so auch auf effektive Weise und aus der Ferne Parkraum kartieren. Die Berliner OSM-Community hat einen Fork mit Berliner Luftbildern und angepasster Oberfläche aufgesetzt.
- ParkingStudio ist ein grafischer Generator zur Erzeugung von Parkstreifen-Tags. Man kann die Parkstreifen-Eigenschaften und eventuell gültige Verkehrszeichen auswählen und erhält ihre Entsprechung in OSM-Tags. Das Ergebnis kann man dann beispielsweise in OSM-Editoren einfügen. Funktioniert sowohl für Parkstreifen die als Eigenschaft der Straße erfasst sind, als auch separat gemappte Parkplätze (wird beim Start des Tools ausgewählt).
Helfer bei der Aktualisierung veralteter parking:lane=* und parking:condition=*-Daten
Im Dezember 2022 wurde das Parkraumschema in OSM vollständig überarbeitet. Das vorherige parking:lane=*- und parking:condition=*-Schema soll seitdem nicht mehr verwendet werden. Um bestehende, alte Daten nicht dauerhaft zu verlieren, sollten sie geprüft und aktualisiert werden. Falls du die Möglichkeit dazu hast und veraltete Daten in deiner Umgebung findest, kannst du gern dabei helfen. Es gibt Werkzeuge, die dabei helfen:
- Overpass-Abfrage die veraltetes Tagging anzeigt. Sie kann auch in JOSM verwendet werden, um gezielt Straßendaten mit veralteten Parkstreifendaten herunterzuladen und zu aktualisieren.
- OSM Parking Lane Tag Updater: Ein leicht anwendbares Tool, das alte Tags zu neuen übersetzt. Füge altes Tagging per Copy and Paste ein oder lade Daten für eine bestimmte Straßenlinie. Prüfe das Ergebnis auf Plausibilität und Aktualität, ergänze eventuell fehlende Informationen und füge das Ergebnis anstatt der alten Daten wieder in OSM ein. (Beachte den Verhaltenskodex für automatisierte Änderungen, falls du das Werkzeug in größerem Stil einsetzt.)
- Die Unterseite Veraltetes "default"- und "time interval"-Tagging erneuern enthält eine Anleitung zur Aktualisierung der teils komplizierten, alten default-, time_interval und parking:lane:*:2/3/4-Tags.
- Eine MapRoulette-Challenge wird wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt folgen.
OSM-Parkrauminformationen verwenden und auswerten
Für Datenauswertungen, die möglichst genaue räumliche Daten über das Parken im Straßenraum erfordern, sollte bedacht werden, dass vielerorts z.B. durch die Straßenverkehrsordnung implizite Parkbeschränkungen bestehen. Viele davon sollten in OSM nicht explizit erfasst werden, da sie die Kartierung und Wartung von Parkraumdaten bzw. Straßenlinien unnötig kompliziert machen (wenn beispielsweise Straßenlinien an Einfahrten oder Kreuzungen geteilt werden müssten) und aus den entsprechenden Datenobjekten abgeleitet werden können. Dafür ist, je nach Bedarf, ein räumliches Postprocessing nötig. Auch separat erfasste Parkflächen können auf diese Weise mit den an der Straßenlinie erfassten Daten zusammengeführt werden.
Das in Berlin gestartete OSM-Parkraumprojekt demonstriert eine mögliche Methodik dafür, das sogenannte "Subtraktive Modell". Dabei werden aus den erfassten Parkraumdaten all jene Stellplätze "ausgeschnitten", die sich im Bereich von impliziten Park- bzw. Halteverboten befinden, beispielsweise in Kreuzungsbereichen oder an Bushaltestellen. Abhängig von der Genauigkeit der in OSM erfassten Daten sind auf diese Weise sehr genaue Berechnungen der Anzahl und Geometrie von Parkplätzen im Straßenraum möglich. Einige grundlegende Informationen über das Projekt und seine Methodik finden sich in einem OSM-Blogpost oder auch im Geomob Podcast #154.
Hier eine (nicht unbedingt vollständige) Liste von Situationen, die vielerorts auf der Welt entspechend lokaler Gesetzgebungen eine (nicht unbedingt explizit in OSM erfasste) Parkbeschränkung implizieren, teils mit Unterschieden zwischen innerorts und außerorts:
- auf Autobahnen und Kraftfahrstraßen
- in Fußgängerzonen (evtl. mit Ausnahmen z.B. für Lieferfahrzeuge oder Menschen mit Behinderungen)
- in verkehrsberuhigten Bereichen/Spielstraßen ist Parken in der Regel nur in gekennzeichneten Bereichen erlaubt
- in einigen Ländern generell auf Brücken und in Tunneln
- zumindest außerorts oft auf Vorfahrtsstraßen und häufig auf Straßen, auf denen das Überholen verboten ist, d.h. auf denen es eine durchgehende Mittellinie gibt
- in Kreisverkehren und kreisförmigen Kreuzungen
- oft in Wendekreisen und Wendeschleifen
- auf mit Pfeilen markierten Fahrspuren, insbesondere Abbiegespuren
- vor bestimmten Signalen und Schildern wie Ampeln, Stopp- und Vorfahrtsschildern oder Andreaskreuzen, wenn diese durch das Parken verdeckt werden würden
- an Taxiständen und Bushaltestellen
- auf und um Fußgängerüberwegen, Bahnübergängen, Straßenbahnschienen usw.
- an Engstellen, scharfen Kurven, Feuerwehrzufahrten und anderen Stellen, an denen das Parken das parkende Auto oder andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen würde
- vor Einfahrten und abgesenkten Bordsteinen
- in einigen Ländern auch vor Polizeistationen, Postämtern oder Krankenhäusern
Siehe auch
- amenity=parking für allgemeine Informationen zum Mappen von Parkplätzen
- Schema zur Angabe von Öffnungszeiten für mehr Informationen, wie Zeitangaben/zeitliche Parkbeschränkungen angegeben werden
- amenity=vending_machine + vending=parking_tickets für Parkscheinautomaten
- parking=street_side für spezifische Informationen zur Erfassung von Parkbuchten
Fußnoten
- ↑ Wenn die Parkgebühr nur zu bestimmten Zeiten entrichtet werden muss ist es üblich, fee=yes als Standardwert zu nutzen und die kostenfreien Zeiten als conditional-Wert anzugeben als andersherum, u.a. damit Anwendungen, die den conditional-Wert nicht auswerten, dennoch (teils) kostenpflichtige Parkplätze erkennen können.
- ↑ Vielerorts wird diese zeitlich beschränkt geltende Parkdauer mit zwei verschiedenen Zusatzzeichen ausgewiesen: Einem für die Angabe der Parkdauer und einem darunter stehenden für die Zeitspanne. Diese Zeichenkombination sollte genau wie in diesem Beispiel erfasst werden. Es ist aber umstritten, ob diese Form der Ausschilderung korrekt ist, daher gibt es eine Empfehlung zur Verwendung eines gemeinsamen Zusatzzeichens für beide Angaben, wie abgebildet.Siehe dieser Beitrag zur Beschilderung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge – nach "Deutungsprobleme bei zeitlicher Beschränkung" suchen.
- ↑ Ein eingeschränktes Halteverbot, auch "Parkverbot" genannt, ermöglicht das Halten sowie das Be- und Entladen. Wenn das Parkverbot jederzeit und ohne Ausnahmen gültig ist, sollte für dieses Halten im Allgemeinen aber keine Position oder Ausrichtung der haltenden Fahrzeuge angegeben werden, da dies üblicherweise auf der Fahrbahn und parallel zur Straße stattfindet / stattfinden muss. Es sollte also parking:right=no verwendet werden, da es keinen Parkstreifen gibt. In Ausnahmefällen, insbesondere einem Parkverbot in einer Parkbucht (mancherorts als "unechte" Ladezone eingerichtet), können diese Angaben aber dennoch sinnvoll sein.