DE:Reiten

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Beschreibung
Informationen zur Kennzeichnung von Wegen, Punkten, Flächen und Relationen, die mit Reiten zu tun haben.
Attribute

Auf dieser Seite sollen Informationen und Hilfen rund um das Thema Pferde und Reiten zusammengestellt werden.

Karten

Es gibt eine topographische Reitkarte mit reitrelevanten Features und einem automatischen Routing für Reiter.

Tagging

Ställe und Reitanlagen

Objekt Tag Anwendung Darstellung Kommentar
Reiterhof, Reitstall, Reitanlage amenity=stables Fläche oder Gebiet Knoten oder Punkt Horse render stables.png Stall und/oder Einrichtungen für den Reitbetrieb. Bezeichnet die ganze Anlage.
Freizeitreiten (amenity=stables+)
leisure=horse_riding
Fläche oder Gebiet Knoten oder Punkt Reitstall mit Schul- oder Leihpferden oder der Möglichkeit, Ausritte zu buchen
Dressur (amenity=stables+)
sport=equestrian
Fläche oder Gebiet Knoten oder Punkt Turnierstall für den Pferdesport, mit Dressurunterricht
Wanderreitstation tourism=trail_riding_station

oder (tourism=* +
trail_riding_station=yes)

Fläche oder Gebiet Knoten oder Punkt Horse render trail riding.png Übernachtungsmöglichkeit für Gastpferde und oft auch für Reiter.
Proposal
Reithalle building=riding_hall

building=riding_school oder building=yes
+ building:type=riding_school

Fläche oder Gebiet Horse render building.png auch für Longierhalle.

Proposal

Pferderennbahn leisure=track

+ sport=horse_racing

Fläche oder Gebiet Horse render pitch.png
Ovalbahn leisure=track

+ sport=equestrian

Fläche oder Gebiet Horse render pitch.png
Anbindebalken, Anbindering amenity=hitching_post Knoten oder Punkt, Linienzug
Pferdestall building=stable Fläche oder Gebiet Horse render building.png Pferdestall als Gebäude
Reitplatz leisure=pitch

+ sport=equestrian

Fläche oder Gebiet Horse render pitch.png auch für Springplatz, Dressurplatz, Longierplatz, Round Pen.
Weide, Koppel landuse=meadow

+ meadow=pasture

Fläche oder Gebiet

Gelände- und Wanderreiten

Objekt Tags Anwendung Darstellung Kommentar

Trinkwasser

amenity=drinking_water Knoten oder Punkt Horse render drinking water.png Trinkwasser – oft ohne Zugang für Pferde, daher Eimer notwendig
Wasserstelle, Tränke amenity=watering_place oder

watering_place=yes

Knoten oder Punkt Horse render watering place.png Tränke, Furt oder Zugangsmöglichkeit für Pferde zu einem Gewässer
Pferdefreundliche Gaststätte amenity=restaurant

+ horse=yes

Fläche oder Gebiet Knoten oder Punkt Horse render horse friendly.png Gaststätte mit Anbindemöglichkeit für Pferde
Pferdefreundlicher Biergarten amenity=biergarten

+ horse=yes

Fläche oder Gebiet Knoten oder Punkt Horse render horse friendly.png Biergarten mit Anbindemöglichkeit für Pferde
Pferderastplatz tourism=trail_riding_rest Fläche oder Gebiet Knoten oder Punkt Horse render horse friendly.png Ausgewiesender Rastplatz für Pferde mit Anbindemöglichkeiten

Wege

Reitwege / Reitverbot

Ein Reitweg, der ausschließlich Reitern vorbehalten ist, wird mit highway=bridleway markiert. Alternativ ist auch highway=path + horse=official möglich.

Ein Reitverbot wird mit horse=no markiert. Das Tag sollte nur dort verwendet werden, wo ein gültiges amtliches Reitverbot besteht.

Wegklassen

Beschreibung Tags Bilder
Pfade die für Fußgänger, Radfahrer und Reiter geeignet, aber zu schmal für Fahrzeuge sind, werden mit highway=path markiert. Damit funktioniert auch das Routing für diese Benutzergruppen. Auf solchen Wegen muss man damit rechnen im allgemeinen nur Schritt reiten zu können, eventuell mal absteigen zu müssen, und dass es bei Begegnungen manchmal etwas "eng" wird. Ob diese Wege tatsächlich von Reitern genutzt werden dürfen, ist in den Betretungsrechten/Landeswaldgesetzen von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. Beim Taggen können solche regionalen Regelungen nicht berücksichtigt werden. Da in einigen Bundesländern nur Wege mit einer bestimmten Mindestbreite für das Reiten zugelassen sind, kann das Erfassen der Wegbreite (width=*) für Reiter bedeutend sein. Dies ermöglicht, regionale Reitkarten zu erstellen, in denen für das Reiten zu schmale Wege "ausgesondert" werden.
Rad- und Fußwege sind leider sehr unzuverlässig und inkonsistent getaggt, von daher kann man an ihnen leider nur sehr eingeschränkt erkennen, ob auf einem Weg geritten werden darf. Insbesondere highway=footway und highway=cycleway werden im ländlichen Bereich auch irreführend für allgemein benutzbare Feldwege oder Pfade verwendet, obwohl keine Widmung angezeigt wird. In solchen Fällen sollten die Tags in highway=track oder highway=path geändert werden.
Fußgängerwege in Wohngebieten werden häufig mit highway=footway erfasst. Ohne eine Angabe der Wegbreite ist völlig unklar, ob es sich dabei um einen schmalen Pfad oder einen breiten Weg handelt. Wenn solche Wege mit Drängelgittern versperrt sind, kommt man dort mit einem Pferd nicht durch. Ob dort Reiten und sogar das Führen von Pferden verboten ist, hängt von der tatsächlichen Widmung des Weges ab. In Deutschland kommt ein Gebot für Fußgänger (blaues Schild DE:239) einem Reit- und Führverbot gleich. Fehlt dieses Schild, ist davon auszugehen, dass die Nutzung durch Reiter gemäß landesspezifischer Wegerechte erlaubt ist, solange die Nutzung nicht durch entsprechender Beschilderung verboten wird. Die Verwendung von highway=footway soll möglichst den ausgeschilderten Fußwegen vorbehalten sein. In der Mapperpraxis wird dies aber nicht konsequent umgesetzt. Daher ist die Erfassung der mit Fußgängergebot ausgewiesenen Wege mit highway=path|track + foot=designated|official eindeutiger. SAM 0158.jpg
Normale Feld- und Waldwege ab 2 m Breite werden mit highway=track und zusätzlich nach Ausbauzustand/Tracktype markiert. Alle Wege dieser Kategorie sind grundsätzlich für Fußgänger, Reiter, Radfahrer sowie Land- und Forstwirtschaft zugelassen – aber nicht für normale Kfz, und diese werden auch beim Routing ausgeschlossen. Access-Tags für diese Benutzergruppen sind daher überflüssig.
Offizielle Zufahrtswege zu Bauernhöfen oder allein stehenden Häusern taggt man mit highway=service wenn sie nur 1-spurig sind und mit highway=unclassified wenn sie 1,5- bis 2-spurig aber noch keine ausgeschilderte Straße sind. Will man kennzeichnen dass sie nur für "Anlieger frei" und Motorfahrzeuge hier ansonsten verboten sind, muss man motor_vehicle=destination hinzufügen. Damit wird Routing nur noch für solche Ziele zugelassen die direkt an der so getaggten Straße liegen.
Für alle Benutzergruppen offiziell gesperrte oder abgezäunte, unerreichbare Wege taggt man zusätzlich mit access=no. Keineswegs verwendet man diesen Tag für bloß PKW gesperrte Wege. Der Nachvollziehbarkeit wegen empfiehlt sich den Grund für das Verbot bzw. die Sperrung mittels note=* am Weg zu erfassen oder beim Hochladen im Änderungssatzkommentar anzugeben.
Zur Erfassung hoffnungslos zugewachsener, definitiv unbenutzbarer und aufgelassene Wege verwendet man keine Zugangsbeschränkungs-Tags wie access=*, sondern verwendet entweder disused:highway=track/path/… oder highway=disused + disused=track/path/…. Es gibt des Öfteren für einen gewissen Zeitraum legitime Interessen, diese Wege noch in OSM zu lassen, z.B. weil sie auch in amtlichen Karten noch ausgewiesen sind und sonst zu unnötigen Besuchen vor Ort verleiten, aus dokumentativen Gründen oder in der Hoffnung, dass das Forstamt diese wieder freimacht.

Tracktypen

Mit dem Schlüssel tracktype=* kann der Ausbauzustand eines Wirtschaftsweg/Feldweg/Waldweg (highway=track) näher spezifiziert werden. Für Reiter besonders wichtig:

Tag Anwendung
tracktype=grade4 Für unbefestigte Feld- und Waldwege (gut erkenn- und bereitbar)
tracktype=grade5 Für unbefestigte Feld- und Waldwege (schlechter erkenn- und bereitbar)

Die Wege der 4. und 5. Kategorie werden häufig nur noch von Reitern benutzt. Mangels Interesse anderer Nutzergruppen fehlen diese Wege daher auffallend häufig im Datenbestand. So ist das Einpflegen dieser Wegkategorien in manchen Gegenden völlig den Reitern überlassen.
Eine Abgrenzung, was grade4 oder grade5 ist, ist häufig nur subjektiv zu treffen. Wege die nur noch schwer erkennbar sind, die im Sommer ungemäht bleiben, oder mit der Tendenz zuzuwachsen, sollten mit grade5 getagged werden. Gut sichtbare, völlig bewachsene Wege (Befestigung nicht erkennbar) oder unbefestigte Erdwege erhalten tracktype=grade4

Bei mit Hilfe von Luft- und Satellitenbildern erfassten Wegen ist der Tracktyp oft nicht angegeben. Die Wanderreitkarte von Nop zeigt diese Wege gesondert an (weiß mit rotem Rand). So erkennt man leicht, welche Wege noch überprüft werden müssen.

Wegbeschaffenheit

Ferner ist es sinnvoll die Oberflächenbeschaffenheit des Weges als zusätzlichen Tag für highway=track mit anzugeben:

Tag Anwendung tracktype Bild
surface=grass Für Graswege in Wald und Feld Dazu passt meistens tracktype=grade4 oder tracktype=grade5 Grassway.JPG
surface=dirt, surface=ground surface=earth Für Wege mit natürlicher Oberfläche in Wald und Feld (auch auf natürlich vorkommendem Fels); keine bestimmte Oberfläche – man kann Trampelpfade von Menschen oder Tieren erkennen Dazu passt meistens tracktype=grade3 oder tracktype=grade4 Forest path and trees.jpg
surface=sand Für Wege mit sandiger Oberfläche Dazu passt meistens tracktype=grade3 oder tracktype=grade4 Dscf0220 600.jpg
surface=fine_gravel Künstliche Oberflächen aus Feinschotter, auch Kieswege mit feinkörniger Schüttung oder Split – darunter möglicherweise eine wassergebundene(?) Decke (siehe auch surface=compacted), meist gut reitbar Dazu passt meistens tracktype=grade3 DSC05537a-Feinschotterweg.jpg

Nahaufnahme von Splitt: 10mm-aggregate.jpg
surface=compacted Wassergebundene, verdichtete Decke, Mischung aus grobem (Kies, Schotter) und feinem (Sand) Material, verdichtet bspw. mit Walze, so dass mehr Griff und Stabilität entsteht, manchmal auch wassergebundener Makadam genannt. Benutzt für Parkwege, bessere Wirtschaftswege, manchmal für service, ... Beste Wegart unterhalb paved mit Asphalt, Beton, Pflaster, ... Dazu passt meistens tracktype=grade3 Surface gravel.jpg
surface=gravel Für Grobschotterwege mit häufig losem Belag

Wege mit so einer Oberfläche sind im Gegensatz zu anderen Wegen aus der Kategorie tracktype=grade2 meistens schlecht zu reiten und unter Umständen auch sehr unangenehm zu laufen oder mit dem Rad zu befahren. Das Beispiel zeigt, dass tracktype=* allein nicht ausreicht, um die Nutzbarkeit eines Weges für Reiter, Fußgänger und Radler zu definieren. Daher ist die Erfassung von surface=* so wichtig. Da aber auch Grobschotter sehr unterschiedliche Zustände aufweisen kann, sollte man zusätzlich smoothness=* verwenden, um auszudrücken, wie gut so ein Weg befahrbar ist. Gut befahrbar ist nicht in jedem Fall gleichbedeutend mit gut reitbar. Wer diesbezüglich ein speziell für Reiter aussagekräftiges Tag sucht, sollte das im Forum, auf der Mailingliste und/oder in einem Proposal zur Diskussion stellen.

Dazu passt meistens tracktype=grade2. Wenn der Schotter zum Teil mit Erde verschlämmt und mit Gras überwachsen ist, passt eventuell auch tracktype=grade3. Dscf1582-800.jpg
surface=asphalt Für Asphaltwege
Wenn Asphaltwege aufgrund von Frostschäden oder sich hoch drückenden Wurzeln schlecht befahrbar sind, zusätzlich smoothness=* erfassen.
Immer als tracktype=grade1 Surface asphalt.jpg

Diese Tags werden auch von der Wanderreitkarte ausgelesen. Bitte die unspezifischen und uneinheitlich verwendeten Tags 'paved' und 'unpaved' vermeiden.

Für weitere Tags zur Differenzierung der Wegbeschreibung bitte auch diese Seiten ansehen:

Passierbarkeit von Wegen und Brücken

Manche Wegstücke, insbesondere Brücken, können für Pferde unterschiedlich schwierig oder sogar völlig ungeeignet oder gefährlich sein. Das horse_scale=* dient zur Klassifizierung der Eignung von Wegen für das Reiten im Gelände. Es drückt den Schwierigkeitsgrad eines Weges ähnlich wie sac_scale=* für Wanderer aus.

Verwendung

horse_scale=* wird an bereitbaren Feldwegen und Pfaden gesetzt, die durch ihre Beschaffenheit Schwierigkeiten oder Gefahren aufweisen. Ebenso können potentielle Problemstellen in einem Weg wie Brücken, Tunnels und Furten damit näher klassifiziert werden.

horse_scale=common ist der Standardwert und wird genutzt um Anzuzeigen das der Weg oder Pfad auf die Bereitbarkeit überprüft wurde.

Wenn ein Weg auf der Karte breit, eben und harmlos aussieht, aber eine versteckte Gefahr oder Schwierigkeit hat, empfiehlt es sich zusätzlich ein note=* Tag mit einem kurzen Hinweis zur Problematik einzutragen. Das wird zwar nicht auf Karten angezeigt, informiert aber die anderen Mapper und verhindert eine versehentliche Löschung.

Wenn sich auf einem Weg ohne weitere Abzweigungen ein kurzer Abschnitt mit einer Schwierigkeit befindet, z.B. eine problematische Brücke, dann sollte nicht nur der kurze, betroffene Abschnitt, sondern der ganze Weg bis zu den nächsten Ausweichmöglichkeiten mit dem geeigneten horse_scale getaggt werden, da man die schwierige Stelle zwingend passieren muss und so auf jeden Fall dem höchsten Schwierigkeitsgrad begegnet.

Unter Umständen findet man an Wegen ohne offizielles Reitverbot das Tag horse=no weil jemand den Weg als für Reiter gefährlich oder ungeeignet klassifizieren wollte. In solchen Fällen ist das Tag falsch platziert, da horse=no nur ein amtliches Reitverbot beschreibt. Es sollte entfernt und nach Überprüfung der Situation durch einen geeigneten Wert von horse_scale=* ersetzt werden.

Die früher zusätzlich verwendeten Werte horse=critical und horse=unsuitable sollten nicht mehr verwendet werden. Sie werden durch horse_scale=* vollständig ersetzt:

  • horse=critical -> horse_scale=critical
  • horse=unsuitable -> horse_scale=impossible
Einstufung
Tag Bezeichnung Beschreibung Illustration
horse_scale=common Anspruchslos Uneingeschränkt nutzbar.
Surface grade4.jpg
horse_scale=demanding Vorsicht angeraten Unebener Weg, vereinzelte Problemstellen. Vorsicht sowie ruhiges und geschicktes Pferd notwendig.
horse_scale=difficult Schwieriger Weg Weg schmal und ausgesetzt, für Großpferd schwierig. Kann Hindernisse zum übersteigen und Engstellen enthalten. Kann meist noch geritten werden.
horse_scale=critical Nur für Geübte Weg beträchtlich schmal und ausgesetzt, auch für Kleinpferd schwierig. Nur für erfahrene Reiter und Pferde. Häufig fehlender Platz um das Pferd vor dem Hindernis zu wenden. Üblicherweise muss am Langzügel geführt, oft rekognosziert werden. Größere Hindernisse zu überklettern. Brücken sollten genau auf ihre Tragfähigkeit untersucht werden. Nutzung Ermessenssache.
horse_scale=dangerous Gefährlich Weg schwierig, verwinkelt, ausgesetzt und gefährlich. Nur von sehr erfahrenen Reitern und Pferden und unter günstigen Witterungsbedingungen und mit rutschfestem Beschlag abgesessen machbar, nur in Ausnahmefällen noch aufgesessen. Pferd braucht freien Aktionspielraum. Hindernisse von durchschnittlichen Pferden nicht zu bewältigen. Oft fehlender Platz zum Wenden, Rückwärtsgehen schwierig oder unmöglich.
horse_scale=impossible Unpassierbar. Lebensgefahr. Weg oder Brücke für Pferde unpassierbar. Unüberwindbare Hindernisse wie Leitern oder Kletterstellen mit Seilsicherung. Fehlende Breite oder Höhe für Pferde. Morsche oder dünne Brücken mit Durchbruchs- oder Absturzgefahr.

Die Diskussion zur Entstehung dieses Tags befindet sich im OSM Forum

Furten

Furten sind für Reiter wichtig, weil sie ein wassergewohntes Pferd erfordern, oft auch die einzige Möglichkeit zur Überquerung eines Baches darstellen, wenn da nur ein schmaler Steg ist. Oft gibt es nebendran noch eine Furt für Fahrzeuge. Hier taggt man den Weg wie oben beschrieben und setzt zusätzlich am Weg das Zusatz-Tag ford=yes.


Reitrouten

Ein Weg kann Teil einer Reitroute sein. Die Zugehörigkeit eines Stück Weges zu (ein oder mehreren) Fuß- und Radwanderwege, Reitrouten, Buslinien u.a. ist eine zusätzliche Eigenschaft zum jeweiligen Weg, setzt also voraus, dass dieser als Grundlage vollständig getagged ist. Offizielle Reitrouten, seien sie markiert oder unmarkiert, werden über die Relation route=horse abgebildet, und erscheinen so in der Wanderreitkarte oder bei http://riding.waymarkedtrails.org/. Die Vorgehensweise ist ganz ähnlich wie bei Wanderwegen. Ein Beispiel hierfür ist der Deutsche Reiterpfad (http://www.openstreetmap.org/relation/2232231). Eine Wander- oder in diesem Fall Reitroute enthält mehrere Wege (Elemente), die zusammenhängen sollten, aber nicht müssen. Sind die Reitrouten unterbrochen oder verzweigt, kann es Probleme geben, wenn ein gpx-Track heruntergeladen werden soll. Daher taggt man Verzweigungen besser über eine eigene Route.

Folgende Attribute gehören an die Relation "Reitroute":

Tag Beschreibung Kategorie
type=route Bei allen Wander-, Rad- oder Reitrouten zwingend zwingend
route=horse Kennzeichnet die Reitroute im Unterschied zu Wander- oder Radrouten, Buslinien u.a. zwingend
name=* Kurze prägnante Bezeichnung der Route (Text) zwingend
operator=? Träger, Verein, Verantwortlicher der Reitroute optional
osmc:symbol=[Syntax] Symbol für Kartendarstellung (siehe entsprechende Wiki-Seite) erforderlich für Markierung in Karten
note=? Text für Langbeschreibung und andere Hinweise (erscheinen nicht auf der Karte) optional

Die zur Route gehörenden Wege werden nach Erstellen der Relation durch Auswahl z.B. mit Potlatch2 unkompliziert hinzugefügt (auch Mehrfachauswahl ist möglich). Meist müssen dabei die Wege mit dem Werkzeug "Schere" Wege zu kleineren Abschnitten zerschnitten werden, damit die Abzweigungen genau passend sind. Dabei kontrolliert man, ob alle Wege schon vorhanden sind, ergänzt diese wenn nötig, insbesondere um die Attribute zu tracktype=? und surface=?, gibt acht dass die Route wirklich lückenlos ist, und man keine anderen Routen zerschießt. Eine bestimmte Reihenfolge oder Richtung ist beim Mappen der Elemente nicht einzuhalten. Eine Rolle (role) wird bei Weg-Elementen nicht vergeben (Feld bleibt frei).

Wanderreitstationen, die auf oder nahe der Route liegen, können ebenfalls zu Mitgliedern der Route gemacht werden, und müssen dazu mit der (Rolle) role=station gemappt werden.

Dasselbe gilt für Infotafeln oder Informationsstellen, welche die Rolle role=information erhalten.

Sollte man diese Rollenzuweisungen für solche oder ähnliche Punkte vergessen, kann es ebenfalls Probleme mit dem gpx-Download geben.

Hindernisse

Gefahrenstellen

Objekt Tags Anwendung Kommentar
Gefahrenstelle hazard=Beschreibung Knoten oder Punkt Hinweis auf eine Gefahrenstelle, die Beschreibung wird auf der Reitkarte eingeblendet
Gefahrenstelle durch Elektrozaun hazard=Beschreibung

traffic_sign=electricity

Linienzug Knoten oder Punkt Punkt bei E-Zaun quer über Weg (Tor)
Linie z.B. bei gefährlichem Wildschweinzaun neben dem Weg


Zäune und Tore

Objekt Tags Anwendung Kommentar
Elektrozaun barrier=fence

+ fence_type=electric

Linienzug Elektrozaun für Pferde, Kühe, Wildschweine
Stangenzaun barrier=fence

+ fence_type=wood

Linienzug Holzzaun
Tor oder Schranke barrier=gate Knoten oder Punkt Standardmäßig gilt ein Tor als nicht passierbar. Es kann der Deutlichkeit halber horse=no gesetzt werden.

Wenn das Tor geöffnet werden kann, wird locked=no gesetzt. Wenn es grundsätzlich oder durch Umgehen passierbar ist, wird es mit horse=yes markiert.

Zaunübertritt barrier=stile Knoten oder Punkt Treppe oder Leiter über einen Zaun. Für Pferde unpassierbar.
Viehgitter barrier=cattle_grid Knoten oder Punkt Normalerweise für Huftiere nicht passierbar. Falls die Maschen eng genug sind, einem Pferd den Übergang zu ermöglichen, zusätzlich mit horse=yes markieren.
Umlaufsperre oder Schwingtor barrier=chicane oder
barrier=kissing_gate
Knoten oder Punkt Umlaufsperre (versetzte Bügel gegen Radfahrer) oder Schwingtor, für Pferde meist nicht passierbar.

Durch Naturereignisse entstandene Hindernisse

Dauerhafte Hindernisse sollte man mit geeigneten Tags markieren. Punktuelle Hindernisse werden als node/Punkt eingetragen. Wenn das Hindernis für ein Pferd schlecht oder gar nicht passierbar ist, ergänzt man den Hinweis auf das Hindernis gegebenenfalls mit horse=critical|unsuitable

Bei nur kurzzeitigen Beeinträchtigungen (z.B. durch Windbruch nach Stürmen) verzichtet man im Allgemeinen besser auf das Eintragen der Hindernisse, da diese ja nach kurzer Zeit wieder ausgepflegt werden müssten.


Tag Anwendung
barrier=scrub Dichtes Gestrüpp
barrier=tree Querliegende nicht übersteigbare Bäume, die nicht mehr weggeräumt werden
barrier=morass Schlecht oder gar nicht passierbare Sumpflöcher, die auch bei anhaltender Trockenheit nicht verschwinden
barrier=landslipp Eine beispielsweise durch Erdrutsch entstandene Sperre oder ein Engpass mit bröckelnder Abbruckkante, die unter einem Pferd vollens wegbrechen könnte

Tagging Hinweise für reitende OSM Mapper

Alle Kartennutzer, die abseits der Straßen im Gelände unterwegs sind, benötigen eine Karte, auf der einerseits die Topografie und andererseits markante Orientierungspunkte ablesbar sind. Die folgende Auswahl nennt nur einen Teil der möglichen Kartenelemente. Bitte für weitere Informationen die Links nutzen.

Landmarken

Landmarken sind weithin sichtbare Gebäude (Masten, Türme, Burgen, Kirchen, Einzelgehöfte, Windräder, Schornsteine) sowie große allein stehende Bäume, markante Geländeformationen, wie Felsnasen etc. Beim Mappen besteht oft das Problem, als Landmarken sichtbare Elemente von weniger sichtbaren und daher für Topo-Karten nicht so bedeutenden Elementen zu unterscheiden. So war beispielsweise das Tag natural=tree ursprünglich für markante, alleinstehende Bäume gedacht, wurde dann aber immer mehr ganz allgemein genutzt, so dass dieses Tag von vielen Renderen in veränderter Form ausgewertet/gefiltert werden musste. In der Diskussion reifte dann die Formulierung des Zusatztags denotation=landmark, das nicht nur bei der Klassifizierung von Bäumen hilfreich ist.

  • Bauernhöfe und einzeln liegende Scheunen und Gebäude

Außenliegende Scheunen sollte man, mit building=barn definieren, damit klar ist, um was es sich handelt. Auf keinen Fall name=* missbrauchen, um die in deutschen topographischen Karten vielfach übliche Bezeichnung Sch. beispielsweise in Mapnik zu erzwingen. Gute Renderer können aus building=barn passend zum gewünschten Layout die Bezeichnung Sch. für Scheune oder Schuppen ableiten. Solange das Tag nicht von Renderern unterstützt/in der Karte abgebildet wird, kann man dessen Auswertung dadurch unterstützen, dass man es in Foren/bei den Mappern und bei Renderern bekannter macht und seine Verwendung begründet.

Topografie

Geländeformen wie Abhänge und Geländeeinschnitte können z.B. das Überqueren einer Straße oder eingleisigen Nebenbahn erschweren oder unmöglich machen. Daher ist deren Erfassung sehr wichtig:

  • Steile Böschungen z.B. von Straßendämmen oder Bahndämmen werden angezeigt, wenn highway=* mit man_made=embankment ergänzt wird.
  • Wenn Geländeeinschnitte von Wegen (Hohlweg) und Straßen verursacht werden, ergänzt man highway=* mit cutting=*.
  • Steilhänge im Gelände zeichnet man mit einer Linie an der Abbruchkante entlang ein und definiert sie mit natural=cliff. Wichtig: Nachlesen, in welche Richtung der Weg eingezeichnet wird.
  • Für einen mit Stützmauer befestigten Versatz im Gelände benutzt man besser barrier=retaining_wall.

Das Landschaftsbild wird einerseits von Landnutzung landuse=*, andererseits von natürlichem Bewuchs, Errosionszuständen und Wasservorkommen (flüssig/Schnee/Eis) natural=* bestimmt.

  • Äcker und Wiesen/Weiden werden mit den Tags landuse=farmland und landuse=meadow unterschieden.
  • Wo Wiesenflächen ganz offensichtlich nicht land- oder forstwirtschaftlich genutzt werden, wird auch gerne natural=grassland benutzt. Im Falle von Parks innerhalb geschlossener Ortschaften bzw. in Städten bzw. s.g. "Begleitgrün" auch natural=grass.
  • Verbuschtes Gelände und typische Heidelandschaft lassen sich mit natural=scrub, natural=heath unterscheiden.
  • Für Geröllflächen setzt man natural=scree. Für Felsen ist natural=bedrock eine von mehreren Möglichkeiten.

Weitere Details bitte auf den verlinkten Key-Seiten nachlesen oder bei Taginfo die Statistiken für natural, landuse und man_made nachschlagen.